Schicht für Schicht: So ist die Haut aufgebaut1,2,3,4
Die Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Die medizinischen Begriffe lauten: Epidermis, Dermis und Subkutis. Sie übernehmen unterschiedliche Aufgaben und weisen dementsprechend individuelle Eigenschaften auf.

Oberhaut (Epidermis)
Die Oberhaut bildet eine widerstandsfähige Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse. An Ellenbeugen und Kniekehlen misst sie nur etwa 0,3 Millimeter, während sie an stark beanspruchten Stellen wie Fußsohlen und Handflächen bis zu 4 Millimeter dick sein kann. Die Epidermis besteht aus einem mehrschichtigen, verhornenden Gewebe – dem sogenannten Plattenepithel. In der obersten Schicht – der Hornschicht – liegen abgestorbene Hornzellen, die die Haut abdichten und gemeinsam mit dem Säureschutzmantel eine Barriere gegen schädliche Einflüsse bilden. Unterhalb dieser Hornschicht befindet sich die Keimschicht, die durch ständige Zellteilung für die fortlaufende Erneuerung der Oberhaut sorgt. Die Basalzellschicht darunter enthält Stammzellen, aus denen sich hornbildende Zellen, sogenannte Keratinozyten, entwickeln. Diese Zellen wandern nach oben, verhornen allmählich, flachen ab und werden schließlich zu Hornzellen. Mit Hilfe dieses Prozesses erneuert sich die Hautoberfläche rund alle vier Wochen.
In der Basalzellschicht befinden sich zudem die pigmentbildenden Melanozyten, die für die Hautfarbe und Bräunung zuständig sind. Die Epidermis enthält auch Immunzellen, darunter die sogenannten Langerhans-Zellen, und spezielle Merkel-Zellen, die mechanische Reize wahrnehmen.
Lederhaut (Dermis)
Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut. Sie ist eng mit der Oberhaut verwachsen und versorgt diese mit Nährstoffen. Die Dermis besteht aus dichtem Bindegewebe, das von einem Netzwerk aus elastischen und reißfesten Kollagen- und Elastinfasern durchzogen ist, was ihr Elastizität und Stabilität verleiht. Dadurch ist die Haut in der Lage, Druck- und Zugkräften standzuhalten und ihre Form zu bewahren. Die Lederhaut ist besonders anfällig für Altersveränderungen.
In der Lederhaut sind Blut- und Lymphgefäße eingebettet, die Nährstoffe und Sauerstoff in die darüber liegende Oberhaut transportieren und überschüssige Körperwärme ableiten. Die zahlreichen Nervenfasern und Rezeptoren in dieser Schicht nehmen Berührungen, Schmerzen, Juckreiz sowie Temperaturen wahr und leiten diese Informationen weiter. Außerdem befinden sich hier Hautanhangsgebilde wie Haarfollikel sowie Talg- und Schweißdrüsen, die zur Hautfeuchtigkeit und Regulation der Körpertemperatur beitragen.
Unterhaut (Subkutis)
Die Unterhaut besteht überwiegend aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe. Dadurch kann sie mehrere wichtige Funktionen erfüllen: Das Fettgewebe dient als Wärmespeicher und Schutz gegen Kälte. Außerdem fungiert es als Stoßdämpfer, der die Knochen und Gelenke vor äußeren Einwirkungen schützt. Innerhalb der Subkutis verlaufen Blut- und Nervenbahnen, die zur Versorgung der Haut beitragen und eine Verbindung zum übrigen Körper herstellen. Die Subkutis ermöglicht auch eine flexible Verschiebung der Haut gegenüber den tieferliegenden Strukturen wie Muskeln und Gewebe. Außerdem speichert das Unterhautfett Energie und spielt eine Rolle bei der Hormonproduktion, etwa bei der Synthese von Vitamin D. Das „Sonnenhormon“ bildet der Körper mithilfe von Sonnenbestrahlung der Haut (UV-B-Strahlung). Es ist an verschiedenen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt, z. B. an Stoffwechselvorgängen, an der Bildung von Proteinen, der Steuerung von Genen sowie an der Knochenhärtung und der Stärkung der Muskelkraft.5,6,7