Psoriasis
Schuppenflechte bzw. Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche, meist schubweise verlaufende, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie ist vor allem gekennzeichnet durch rote, mit silbrigen Schuppen bedeckte, juckende Hautstellen. Menschen mit Schuppenflechte erleben aufgrund der sichtbaren Hautveränderungen oft eine soziale Stigmatisierung, was eine erhebliche Belastung darstellt und die Lebensqualität stark mindern kann. Viele Menschen mit Psoriasis leiden aber auch unter Selbststigmatisierung. Innere Scham und Unsicherheit führen oft zu sozialem Rückzug und zur Vermeidung zwischenmenschlicher Nähe – vor allem wenn die betroffenen Hautstellen sichtbar sind, etwa im Gesicht oder an den Händen. Diese Unsicherheiten machen es einigen Betroffenen oftmals unmöglich, öffentliche Orte wie zum Beispiel Schwimmbäder zu besuchen. Die Blicke anderer können als sehr belastend empfunden werden, ganz zu schweigen von einer direkten Ansprache auf die Krankheit. Besonders belastend ist Psoriasis an intimen Körperstellen wie dem Genitalbereich. Hier vermeiden Betroffene häufig Intimität und sexuelle Kontakte und verschweigen aus Scham diese Läsionen sogar beim Arzt, wodurch eine gezielte Behandlung oft ausbleibt.3,6
Psoriasis ist mit psychischer Belastung7,8 und häufig mit Angst und depressiven Symptomen verbunden9 – bei bis zu jedem fünften Psoriasis-Patienten kommt es zu Depressionen.10 Ursächlich hierfür sind vor allem die Hautveränderungen, aber auch Entzündungsreaktionen im Körper.11 Das Problem bei gleichzeitigem Auftreten von Psoriasis und Depression: Es kann sich ein Teufelskreis entwickeln. So gibt es Faktoren, die aus einer Depression entstehen und dann die Schuppenflechte beeinflussen. Dazu gehören etwa Stress, nachlassende Therapietreue, Juckreiz und destruktives Verhalten, wie z. B. wenig Bewegung oder der Gebrauch von Genussmitteln wie Tabak und Alkohol. Umgekehrt können Faktoren, die sich aus der Schuppenflechte ergeben, die Depression weiter beeinflussen. Zu diesen Faktoren gehören z. B. die Symptome der Haut, ein niedriges Selbstwertgefühl und Schlafstörungen.11
Das Erkennen und die Behandlung einer Psoriasis-assoziierten Depression ist immens wichtig, denn: Eine Depression kann das Ansprechen auf die Behandlung mit sogenannten Biologika (Medikamente, die gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen) verschlechtern und dadurch zu vermehrten Therapieabbrüchen führen.12
Nicht nur Depressionen, sondern auch andere psychische Erkrankungen können bei Psoriasis-Patienten beobachtet werden: Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen ist das Risiko für sie um das 2,9-fache erhöht, eine Angststörung zu entwickeln.4 Studien deuten außerdem darauf hin, dass eine Schuppenflechte vermehrt mit Suchterkrankungen auftritt, wie z. B. Tabak- und Alkoholkonsum.3
Die Krankheit wirkt sich nicht nur auf die Betroffenen selbst aus, sondern betrifft auch deren soziales und familiäres Umfeld. So berichten Partner von Psoriasis-Patienten über Angstzustände, Sorgen und depressive Verstimmungen.13