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Hautpflege bei Neurodermitis

Hautwissen
Neurodermitis
sehr trockene Haut
trockene Haut

Trockenheit, Rötungen, Ekzeme und quälender Juckreiz – wer betroffen ist, kennt diese unangenehmen Beschwerden nur zu gut, denn dabei handelt es sich um Neurodermitis. In der Fachsprache wird sie auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt. Doch was ist Neurodermitis eigentlich? Es handelt sich dabei um eine entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie ist immer chronisch, also nicht heilbar. Typischerweise verläuft sie in sogenannten Schüben. Vor allem der starke Juckreiz, der mit der Krankheit einhergeht, aber auch die sichtbaren Ausschläge, bedeuten eine erhebliche Belastung für Betroffene. Die gute Nachricht: Heutzutage kann Neurodermitis meist gut behandelt werden. Mit der richtigen Hautpflege, Medikamenten sowie einer Anpassung von Lebensstil und Gewohnheiten, um Trigger zu vermeiden, lässt sich die Erkrankung gut steuern. Dabei gilt immer: Je mehr die Betroffenen darüber wissen, desto besser können sie lernen, mit der Neurodermitis umzugehen.

Artikelübersicht

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Wer leidet an Neurodermitis?

In Deutschland leiden etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen an Neurodermitis. Bei einem Blick auf die Altersgruppen wird deutlich, dass Babys und Kleinkinder am häufigsten betroffen sind – nämlich etwa 23 Prozent von ihnen. Damit ist Neurodermitis die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. 1 Im Schulkindalter geht die Zahl zurück und liegt nur noch bei circa acht Prozent. Im Erwachsenenalter sind etwa zwei bis vier Prozent betroffen. 2 Die sogenannte Lebenszeitprävalenz – also die Prozentzahl an Menschen, die irgendwann in ihrem Leben an Neurodermitis erkranken werden – liegt bei 14 Prozent. 3

Je früher Neurodermitis auftritt, desto größer ist die Chance, dass sie schnell wieder nachlässt: Tritt die Erkrankung im Säuglingsalter auf, so geht sie bei vielen spätestens zum Schulbeginn wieder zurück. Falls dem nicht so sein sollte, ist zumindest eine starke Verbesserung zu verzeichnen. Seltener kommt es vor, dass die Neurodermitis dann im Erwachsenenalter erneut auftritt. 4

Die Ursachen von Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie macht sich vor allem durch starken Juckreiz und sichtbare Hautveränderungen bemerkbar. Doch weshalb reagiert die Haut, wie sie reagiert? Was geschieht im Körper und unter der Haut? Es gibt verschiedene Ursachen, die einer Neurodermitis zugrunde liegen können.

Gestörte Schutzbarriere der Haut

Eine gesunde Haut verfügt über eine intakte Schutzbarriere. Sie schirmt unseren Körper vor äußeren Einflüssen ab. So werden zum Beispiel Viren, Bakterien und Umweltgifte daran gehindert, einzudringen. Die Hautbarriere schützt außerdem vor schädlicher UV-Strahlung, kontrolliert die Körpertemperatur, reguliert die Feuchtigkeitsbalance und übernimmt viele weitere wichtige Aufgaben. Und wie steht es um die Hautbarriere von Neurodermitis-Patienten? Deren Haut bindet Feuchtigkeit und Fettstoffe nicht optimal – das macht sie trocken und empfindlich. Dadurch wird ihre Schutzfunktion beeinträchtigt. Schädliche Keime bzw. Fremdstoffe können so viel leichter die Barriere überwinden, in den Körper eindringen und dort Entzündungen auslösen. 5

Familiäre Veranlagung

Die familiäre Krankheitsgeschichte kann ebenfalls Aufschluss geben über die Wahrscheinlichkeit, an Neurodermitis zu erkranken. Einen Hinweis darauf gibt bereits der Fachbegriff der Erkrankung: atopische Dermatitis. Atopisch bzw. Atopie bedeutet in diesem Fall, dass im Körper genetisch festgelegt ist, dass er einem Kontakt der Haut mit bestimmten Umweltstoffen mit einer allergischen oder immunologischen Reaktion begegnet. 6 Atopische Erkrankungen, also allergische Erkrankungen bei genetischer Veranlagung, treten familiär gehäuft auf. Sind bereits die Eltern von einer oder mehreren atopischen Erkrankungen betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Kind ebenfalls erkranken wird. Eine gesicherte Voraussage, ob es zu einer Neurodermitis-Erkrankung kommen wird oder nicht, lässt sich allerdings nicht treffen.

Äußere Einflussfaktoren

Tagtäglich begegnen uns verschiedene Umweltfaktoren, die den Verlauf einer Neurodermitis-Erkrankung beeinflussen können. Sie sind vielfältig und dabei höchst individuell. Was den einen Neurodermitis-Patienten gar nicht stört, löst bei dem anderen einen Schub aus. Die häufigsten äußeren Einflussfaktoren sind:

  • falsche Hautpflege: Austrocknen der Haut durch häufiges Waschen oder Duschen; übermäßige Anwendung von Pflegeprodukten mit Duftstoffen und Konservierungsstoffen, z. B. bestimmten Parabenen
  • Allergene, wie z. B. Tierhaare, Pollen, Weizen, Soja, Kuhmilch
  • Infektionen bei vorhandener Neurodermitis, z. B. durch Bakterien, Viren oder Pilze
  • hautreizende Bekleidungsstoffe, z. B. Wolle oder auch zu enge Kleidung
  • Klima, z. B. Kälte, Trockenheit, Heizungsluft
  • Umweltgifte, z. B. Tabakrauch, Abgase
  • psychische Faktoren, z. B. Stress, seelische Belastung
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Wie äußert sich Neurodermitis?

Neurodermitis ist vor allem für ihre belastenden Symptome bekannt. Dabei ist das Beschwerdebild der Erkrankung vielschichtig. Die häufigsten Beschwerden sind:

  • starker Juckreiz
  • allgemeine Trockenheit und Schuppen
  • Rötungen
  • sichtbare Hautveränderungen bzw. Entzündungen, wie z. B. Ekzeme, Hautausschlag, Pusteln, Knötchen, Bläschen
  • Verdickung und Vergröberung der Haut
  • raue und rissige Hautoberfläche.

Normalerweise treten die Beschwerden nicht am gesamten Körper auf. Je nach Alter gibt es typisch betroffene Körperbereiche. Bei Säuglingen zählen dazu vor allem die Wangen, der Kopf sowie die Arm- und Beinaußenseiten. In selteneren Fällen kann die Neurodermitis auch auf Rücken, Brust und Bauch auftreten. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden die Beschwerden vor allem in Kniekehlen, Gelenkbeugen und am Nacken sichtbar. Auch Handgelenke, Handflächen und Fußsohlen können betroffen sein. Eher seltener macht sich Neurodermitis im Gesicht bemerkbar. 7

Die Symptome einer Neurodermitis sind für Betroffene sehr belastend. Einerseits, weil vielen die sichtbaren Ausschläge unangenehm sind; andererseits kann der quälende Juckreiz auch den ganzen Tag über anhalten. Abends und nachts kann er sogar noch schlimmer werden, sodass oftmals Schlaf und Konzentration leiden. Das bedeutet große Einbußen in der Lebensqualität.

Verlauf eines Neurodermitis-Schubs

In den wenigsten Fällen ist die Haut durchgehend entzündet, denn eine Neurodermitis-Erkrankung verläuft meist in sogenannten Schüben. Das heißt: Beschwerdefreie Phasen wechseln sich mit Phasen mit starken oder weniger stark ausgeprägten Beschwerden ab.

Ein Neurodermitis-Schub kann in mehrere Stadien unterteilt werden: In der Phase des akuten Ausschlags ist die Haut durch Rötungen charakterisiert und der Juckreiz ist besonders stark ausgeprägt. Hierbei kann es auch zur Bildung von kleinen Bläschen kommen, welche mitunter aufgehen und nässen. In der darauffolgenden Phase stellt sich meist eine Besserung des Ausschlags ein. Die Haut wird trocken und beginnt, sich zu pellen. Mit Fortschreiten der Erkrankung kann es zu Hautverdickungen und Rissen kommen. 8

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Hilfe bei Neurodermitis – die besten Behandlungsstrategien

Durch den hohen Leidensdruck steht eine Linderung der Beschwerden im Fokus der Therapie. Als chronische Erkrankung ist Neurodermitis nicht heilbar. Heutzutage stehen aber viele verschiedene Strategien zur Linderung der Beschwerden zur Verfügung, sodass Betroffene die Krankheit gut in den Griff bekommen können. Juckreiz und Hautausschläge lassen sich im Normalfall gut lindern.

Es gibt unterschiedliche Ansätze für die Behandlung, welche individuell nach dem Bausteinprinzip miteinander kombiniert werden können; je nachdem, was für die Betroffenen am besten funktioniert und am meisten Linderung bringt. Zu den gängigen Behandlungsstrategien zählen:

  • gezielte Basispflege der Haut gegen die Austrocknung und zur Aufrechterhaltung der Schutzfunktion
  • entzündungshemmende Maßnahmen mit Medizinprodukten oder Medikamenten
  • Vermeiden von Umweltfaktoren, die als Auslöser für Neurodermitis-Schübe erkannt wurden
  • Durchbrechen des Teufelskreises aus Jucken – Kratzen – Hautschädigung

Manche Menschen können bereits über eine Anpassung ihrer Hautpflege eine deutliche Verbesserung erlangen. Für alle Betroffenen empfiehlt es sich, Auslöser möglichst zu vermeiden. Die Reizstoffe sind allerdings sehr individuell. In akuten Phasen kommen meist Medikamente zum Einsatz. Je nach Schwere der Erkrankung bzw. des Schubs gibt es dafür folgende Möglichkeiten:

  • Pflege der Haut mit geeigneten Hautpflegeprodukten
  • Behandlung mit Medizinprodukten, wie etwa einer Neurodermitis-Salbe oder -Creme zum Auftragen auf die Haut
  • Medikamente zum Auftragen auf die Haut oder zur Einnahme, wie etwa kortisonhaltige Salben

Hautpflege bei Neurodermitis

Bei Neurodermitis ist die Schutzbarriere der Haut gestört. Die Erkrankung trocknet die Haut zusätzlich zu typischen Umwelteinflüssen aus. Ziel ist es also, sie bestmöglich mit Hilfe von entsprechenden Pflegeprodukten zu unterstützen. Was Neurodermitis-Haut benötigt, ist vor allem Feuchtigkeit. Deshalb sollten Patientinnen und Patienten bei der Wahl von Pflegeprodukten auf feuchtigkeitsspendende und rückfettende Effekte achten. Es empfiehlt sich, auf Duftstoffe und Konservierungsmitteln der täglichen Hautpflege zu verzichten. Wer seine Haut regelmäßig mit der passenden Pflege versorgt, kann symptomfreie Phasen verlängern. Zudem lässt sich mit einer guten Feuchtigkeitspflege Juckreiz lindern sowie die Haut vor Reizstoffen und Keimen schützen.

Bei der Wahl der Produkte für die Hautpflege lohnt sich immer ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Aber gibt es bestimmte Inhaltsstoffe, die gute Hilfe bei Neurodermitis bieten? Hautpartien wie Ellenbogen, Knie oder Hände sind bei der Erkrankung oft besonders stark betroffen und brauchen eine Kombination aus Mineralien und Ölen, die der Haut Feuchtigkeit und Schutz verleihen. Öle aus Sojakeimen, Kokosnüssen und Shea-Nüssen helfen bei trockener Haut und wirken rückfettend. Zusätze wie Urea (Harnstoff) oder Glycerin spenden Feuchtigkeit und binden diese in der Haut. Wertvolle Mineralsalze aus dem Toten Meer können den natürlichen Regenerationsprozess der Haut unterstützen. Für die Feuchtigkeitsversorgung der Haut hat sich daher Totes Meer Salz bei Neurodermitis bewährt. Die Totes Meer Mineralien binden Feuchtigkeit und unterstützen dabei, die natürliche Barrierefunktion der Haut zu stabilisieren, sie nachhaltig in Balance zu halten und so widerstandsfähiger gegen äußere Faktoren zu machen. 9 In der SALTHOUSE Totes Meer Therapie Neurodermitis Salbe ist neben Original Totes Meer Salz zusätzlich Magnesiumchlorid aus dem Toten Meer enthalten. Nach dem osmotischen Prinzip hilft der besondere Gehalt an Magnesium-Ionen, Feuchtigkeit in der Haut zu binden sowie Hautrötungen, Hauttrockenheit und dadurch verursachtem Juckreiz entgegenzuwirken. Die Rezeptur der Salbe dient zur Unterstützung der Hautbarrierefunktion und schützt vor Feuchtigkeitsverlust. Pflegeprodukte bei Neurodermitis werden in der Regel langfristig und zweimal täglich aufgetragen.

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Für ein gesundes, starkes Hautgefühl – Jeden Tag!

Effektive, therapiebegleitende Pflege mit Totes Meer Salz und Totes Meer Magnesiumchlorid zur Behandlung der typischen Symptome juckender, chronisch trockener und zu Rötungen neigender Haut.

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  • Mit Pharmazeuten nach wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt
  • Wirksamkeit klinisch bewiesen

Creme bei Neurodermitis – Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl?

Um herauszufinden, welche Creme gegen Neurodermitis für den individuellen Hauttyp geeignet ist, spielt das Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe eine entscheidende Rolle. Unterschieden wird zwischen Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsionen (O/W- vs. W/O-Emulsionen). Öl-in-Wasser-Emulsionen spenden viel Feuchtigkeit und lassen sich leicht verteilen. Sie ziehen schnell in die Haut ein und eignen sich für normale bis fettige Haut. 10  Sie werden meist als Cremes bezeichnet. Wasser-in-Öl-Emulsionen hingegen haben rückfettende Eigenschaften und reduzieren den Feuchtigkeitsverlust der Haut. Deshalb eignen sie sich gut bei trockener Haut. 11 Sie werden häufig als Salben bezeichnet.

Medikamente bei Neurodermitis

Grundsätzlich ist für die Behandlung einer Neurodermitis immer die enge Absprache mit Arzt oder Ärztin notwendig.

Am wohl bekanntesten unter den Arzneimitteln, die zur Behandlung einer Neurodermitis eingesetzt werden können, sind die Kortikoide – umgangssprachlich Kortison. Kortisonsalben haben sich vor allem zur Behandlung bei Neurodermitis-Schüben bewährt, da sie bei Juckreiz und Entzündungen sehr wirksam sind. Wer unter häufigen Schüben leidet, kann eine Intervall-Therapie erwägen. Zusätzlich zur täglichen Hautpflege wird zweimal wöchentlich eine Kortisonsalbe auf betroffene Stellen aufgetragen. Bei sehr langer Anwendung kann es allerdings zu Hautveränderungen kommen oder die Haut verdünnen. Es gilt immer zu beachten, dass kortisonhaltige Präparate nicht über einen längeren Zeitraum täglich angewendet werden dürfen.

Wer eine Neurodermitis-Creme ohne Kortison bevorzugt, dem stehen heutzutage Alternativen zur Verfügung: Die sogenannten Calcineurin-Inhibitoren Pimecrolimus und Tacrolimus können ebenfalls zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt werden. Auch sie stehen als Creme oder reichhaltigere Salbe zur Verfügung und werden auf betroffene Stellen aufgetragen. Im Gegensatz zu kortisonhaltigen Präparaten dünnen sie die Haut nicht aus. Jedoch können sie zum Beispiel kurzfristig die Beschwerden verschlimmern, wie etwa den Juckreiz. Sie bieten eine gute Alternative, wenn auf kortisonhaltige Präparate verzichtet werden soll, oder auch, wenn eine längerfristige Behandlung von sehr dünnen Hautpartien ansteht. 12 Auch Ciclosporin A gehört zur Gruppe der Calcineurin-Inhibitoren. Es wird als Tablette über kurze Zeit oder als Intervalltherapie eingenommen. Wichtig zu wissen ist, dass es das Immunsystem unterdrückt. Damit steigt das Risiko für die Entwicklung von Krebskrankheiten, vor allem Hautkrebs. Im Rahmen der Behandlung sollte also besonders auf den Sonnenschutz der Haut geachtet werden. 13 Welches Präparat bzw. welcher Wirkstoff individuell am besten geeignet ist, wird mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin besprochen.

Ein weiteres Präparat, das vor allem eingesetzt wird, wenn eine örtliche Behandlung keine Besserung bringt, ist Dupilumab. Es gehört zur Gruppe der sogenannten Biologikas. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Substanzen, welche gegen ausgewählte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers oder gegen Immunzellen gerichtet sind. 14 Das Dupilumab können sich Patientinnen und Patienten im zweiwöchentlichen Abstand nach einer ärztlichen Einweisung selbst per Spritze verabreichen. 15

Bei sehr schwerer Neurodermitis oder bei Beschwerden, die großflächig am Körper auftreten, kann nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin eine UV-Licht-Therapie hilfreich sein.

Hilfe bei Neurodermitis Juckreiz – 4 wertvolle Tipps

Der quälende Juckreiz ist für viele Betroffene das schlimmste Symptom und eine große Einschränkung in der Lebensqualität. So leiden zum Beispiel auch Schlafqualität und Konzentrationsfähigkeit unter dem ständigen Verlangen, sich zu kratzen. Es kann zudem ein Teufelskreis entstehen: Durch den fortwährenden Juckreiz kratzen sich Patientinnen und Patienten häufig. So kommt es zu neuen Verletzungen. Erreger können eindringen. Die Haut entzündet sich und der Juckreiz wird schlimmer. Unter den Strategien zur Behandlung einer Neurodermitis nimmt die Linderung des Juckreizes also eine wichtige Rolle ein.

  • 1. Kühlen
    Kühlen ist eine effektive Soforthilfe bei plötzlichem Juckreiz. Ganz klassisch eignet sich dafür ein in ein Handtuch gewickeltes Kühlpack. Auch eine kalte Dusche oder ein kühles Bad können angenehme Erleichterung schaffen. Ebenfalls haben sich feuchte Umschläge, z. B. mit Schwarztee , 16 bewährt.
  • 2. Kratzreflex austricksen
    Versuchen Sie bei aufkommendem Juckreiz, nicht an der Stelle zu kratzen. Falls es gar nicht auszuhalten ist, dann versuchen Sie zumindest, das Kratzen zu vermeiden – kneifen, kneten, streichen oder leichter Druck auf die juckende Stelle sind sicherer.
  • 3. Entspannen lernen
    Auch Entspannungsmethoden helfen dabei, sich vom Juckreiz abzulenken, so z. B. Yoga oder Meditation. Zusätzlicher Benefit: Mit Entspannungstechniken lässt sich Stress reduzieren. Bei einer Neurodermitis-Haut können schon leichte Reize, aber eben auch Stress oder psychische Belastung, Juckreiz auslösen.
  • 4. Antihistaminika oder lokale Anästhetika
    Antihistaminika zur oralen Einnahme können den Juckreiz lindern. Sie verhindern, dass der Botenstoff Histamin, welcher von den Immunzellen freigesetzt wird, seine Wirkung entfaltet. Präparate mit Polidocanol können den Juckreiz lindern, indem sie die betroffenen Stellen lokal betäuben, z. B. enthalten in dem Medizinprodukt SALTHOUSE Totes Meer Therapie Neurodermitis Salbe.
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Alltag mit Neurodermitis

Die unangenehmen Beschwerden, die mit einer Neurodermitis-Erkrankung einhergehen, können das Leben und den Alltag von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Durch gezieltes Beobachten der eigenen Erkrankung können persönliche Auslöser herausgefunden werden. Dafür lohnt es sich zum Beispiel, ein Trigger-Tagebuch zu führen. Neurodermitis-Patienten können dort notieren, welche äußeren Einflussfaktoren Schübe auslösen oder negativ beeinflussen. Mit der Zeit können die Betroffenen sich so ein genaueres Bild ihrer Erkrankung machen und ein Gefühl dafür bekommen, was es zu vermeiden gilt. Mit Hilfe eines Tagebuchs können aber auch Veränderungen leicht aufgedeckt und erkannt werden. Bis zur optimalen individuellen Behandlungsstrategie ist es häufig ein weiter Weg. Jedoch gelingt es vielen Betroffenen, die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen und sie im Alltag zu managen.

Wer unsicher ist, ob bestimmte Lebensmittel bei einer Neurodermitis-Erkrankung gemieden werden sollten, kann sich auch hier das Tagebuch zunutze machen, um individuelle Trigger aufzudecken. Es gibt keine allgemeingültige Diät-Empfehlung für Betroffene. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, legt eine gute Basis. Falls bestimmte Lebensmittel Auslöser von Schüben sind, sollten diese natürlich gemieden werden.

Neurodermitis und Psyche

Die psychische Belastung der Erkrankung darf nicht unterschätzt werden. Studien belegen, wie sehr Hautprobleme Einfluss auf die Lebensqualität nehmen und wie hoch der Leidensdruck von Betroffenen ist. Dermatologie-Patienten haben im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen ein geringeres Glücksempfinden. 17 Zudem leidet jeder dritte Hautkranke auch unter psychischen Problemen. 18 Der Leidensdruck der Erkrankung ist hoch. Die Symptome belasten, so zum Beispiel der quälende Juckreiz, aber auch die Hautveränderungen. Viele Betroffene schämen sich und das Selbstwertgefühl kann darunter leiden. Im schlimmsten Fall kann das sogar Ängste, depressive Verstimmungen oder sozialen Rückzug zur Folge haben. Deshalb gilt es, Ängste und negative Gefühle in Bezug auf die Erkrankung immer ernst zu nehmen. Gegebenenfalls kann dann psychologische Unterstützung in Anspruch genommen werden. Auch können Gespräche mit anderen Betroffenen, z. B. in Selbsthilfegruppen, wertvolle Hilfe leisten, um den Alltag zu bestreiten. Die Haut wirkt also auf die Seele, aber auch umgekehrt: Wer viel Stress hat – und davon ist auch positiver Stress nicht ausgenommen – riskiert Neurodermitis-Ausbrüche. Nicht immer lässt sich Stress verhindern. Aber gezielte Entspannungsmethoden, Ablenkung oder bewusst gesetzte Ruhephasen können dabei unterstützen, gelassener zu werden.


Quellen aus diesem Artikel:

1 https://www.amboss.com/de/wissen/atopische-dermatitis/ (letzter Zugriff: 21.06.2022)
2 https://www.ecarf.org/info-portal/erkrankungen/neurodermitis/ (letzter Zugriff: 21.06.2022)
3 https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/verbreitung.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
4 https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/verbreitung.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
5 https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
6 https://flexikon.doccheck.com/de/Atopie (letzter Zugriff: 21.06.2022)
7 https://www.gesundheitsinformation.de/neurodermitis.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
8 https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/haut-und-geschlechtskrankheiten/neurodermitis-2021368 (letzter Zugriff: 21.06.2022)
9 Ma’or Z, Yehuda S, Voss W. Skin smoothing effects of Dead Sea minerals: comparative profilometric evaluation of skin surface. Int J Cosmet Sci 1997; 19 (3): 105–110. doi: 10.1046/j.1467-2494.1997.171705.x.
10 https://www.haut.de/emulsionen-oel-und-wasser/ (letzter Zugriff: 21.06.2022)
11 https://www.haut.de/emulsionen-oel-und-wasser/ (letzter Zugriff: 21.06.2022)
12 https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente/calcineurin-hemmer.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
13 https://www.patienteninfo-service.de/a-z-liste/c/ciclosporin-dura-25-mg-weichkapseln (letzter Zugriff: 21.06.2022)
14 https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/medikamente/biologika.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
15 https://www.gesundheitsinformation.de/dupilumab-dupixent-bei-neurodermitis.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)
16 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Neurodermitis-Schwarztee-lindert-Entzuendung-der-Haut,neurodermitis146.html (letzter Zugriff: 21.06.2022)

17 Schuster B et al. Happiness in dermatology: a holistic evaluation of the mental burden of skin diseases. J Eur Acad Dermatol Vene-reol 2020; 34 (6): 1331–1339; doi: 10.1111/jdv.16146
18 Dalgard FJ et al. The psychological burden of skin diseases: a cross-sectional multicenter study among dermatological out-patients in 13 European countries. Invest Dermatol 2015; 135 (4): 984–991; doi: 10.1038/jid.2014.530

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